Zug fahren und arbeiten
Ich fahre nicht jeden Tag am Morgen mit dem Zug von A nach B und am Abend wieder die gleiche Strecke zurück – ich bin also kein Pendler. Vielleicht würde ich es als Pendler schaffen, im Zug zu arbeiten, Bücher zu lesen, Texte zu schreiben oder vielleicht den Laptop auf den Knien zu halten und irgendwelche Excel-Tabellen auszufüllen oder einen Serienbrief aufzusetzen. Online-Verbindungen via GPRS oder UMTS wären mir aber auch so viel zu teuer – also doch kein Internet im Zug. Aber als Ab-und-zu-Zugfahrer gelingt mir das Arbeiten einfach nicht. Ich gebe es zu – da gibt es immer mal wieder ein paar interessante Gesprächsfetzen zu belauschen – für mich ist das jeweils ein kurzer Einblick in das Leben anderer. Oder dort klingelt wieder mal ein Handy und mir fällt es schwer, einfach wegzuhören – vom Gespräch bekommt man ja eh nicht viel mit, weil man nur eine Seite hört. Oder ich blicke durchs Fenster und sehe, wie sich die Landschaft seit dem letzten Mal verändert hat. Hin und wieder mache ich auch einen kurzen Schlaf – ich darf einfach die Station zum Aussteigen nicht verpassen. Man könnte jetzt sagen, ich würde die Zeit nicht richtig nutzen. Ja stimmt, aber muss man das denn immer?