Erben ist wie Lottogewinn
Im letzten Abschnitt im Leitartikel des heutigen Tages-Anzeigers zur Problematik „Reichtumsschere“ heisst es:
Nichts gegen reiche Erben. Aber Erben ist eine Art Lottogewinn. Und zu starke Ungleichheit schadet jeder Gesellschaft. Eine nationale Erbschaftssteuer für Reiche wäre eine gerechte, vernünftige, liberale Sache.
Wenn ich nicht irre, gab es öfters schon mal Anläufe, eine Erbschaftssteuer einzuführen, aber bisher ohne Erfolg. Der Satz „Erben ist eine Art Lottogewinn“ finde ich sehr zutreffend. Erben ist ja nicht Einkommen, das man durch eigene (offentlich ehrliche) Arbeit erzielt. Nein, fürs Erben muss man nichts selber leisten – ein Erbe fällt einem als Geschenk zu. Ob aber die bürgerlichen Kreise einem solchen Steuer zustimmen werden, glaube ich kaum – dass es eine „liberale Sache“ wäre, wird man in diesen Kreisen wohl ziemlich anders beurteilen.
Aber der Sprengstoff, der in der zunehmenden Reichtumsschere lauert, darf einfach nicht unterschätzt werden – in unserer Gesellschaft laufen zu viele Prozesse, die zu einem „Feudalstaat“ führen könnten. Ich habe schon mehrmals (z.B. hier oder hier) über diese Problemaktik geschrieben. Ich wiederhole micht: Manchmal hat man den Eindruck, es bestehe ein Recht darauf, die selben Fehler und Irrtümer (um es mal gemässigt auszudrücken) der Geschichte immer wieder zu wiederholen.