Chips unter der Haut
Jetzt sollen wir Menschen, vor allem wenn wir Patienten sind, auch noch einen oder sogar mehrere Chips mit Patientendaten unter die Haupt gespritzt bekommen – wie die Hunde zur Identifizierung. „Pervasiv Computing“ nennt sich diese tolle Erfindung also, wo eine Fülle von Daten auch über die Lebensgewohnheiten der Patienten abzurufen sind. Das heisst also, der Körper wird ständig monitorisiert und die Daten werden gespeichert. Die Medizin sagt natürlich, dass sowas notwendig sei. Nur wissen wir längst, dass mit Daten auch viel Unsinn oder sogar Missbrauch getrieben werden kann – bis hin zur Verwendung für Marketing. Es ist schon mehr als wichtig, dass sich die Datenschützer für ganz klare Richtlinien für eine solche Anwendung einsetzen. Aber die Weiterentwicklung hin zum „gläsernen Bürger“ scheint nicht mehr aufzuhalten sein. Naive Zeitgenossen werden wieder mal die Achseln zucken und sagen: „Mir ist das doch egal, ich habe ja nichts zu verbergen“. Ein spezielles Datensegment allein gibt tatsächlich nicht viel her – doch bei der Verknüpfung mit vielen anderen sensiblen Personendaten wird es zunehmend heikler werden.