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Verstehen – tolerieren – akzeptieren

Donnerstag, 31. Juli 2008, 17:09 | Gesellschaft | von Theddy |

Nicht zu letzt in Blogs treffe ich immer mal wieder auf die Problematik, wenn ich mich mit meinen Kommentaren in eine Diskussion einklinke: Zu oft wird meiner Meinung nach der wichtige Unterschied zwischen verstehen, tolerieren und akzeptieren nicht gemacht. Wenn ich verstehen möchte, warum zum Beispiel ein Mensch zu dieser oder jener Tat gegriffen hat oder diese oder jene Haltung vertritt, dann ist mein Bemühen, dies eben verstehen zu wollen noch längst kein tolerieren dieser Tat oder dieser Haltung. Aber zu oft wird in Diskussionen sehr schnell diffamiert, dass das Verstehen-Wollen gleichzeitig das Tolerieren sei. Nein, ist es eben nicht. Und noch einmal gibt es einen grossen Unterschied zwischen tolerieren und akzeptieren. Ich kann die Meinung eines anderen tolerieren – das heisst aber noch längst nicht, dass es auch meine Meinung ist oder zu meiner Meinung werden muss. Es ist oft schade, dass Diskussionen im Schwarz-Weiss-Muster geführt werden. Klar – es ist verstehbar – dieses Muster ist viel bequemer, man muss dabei auch nicht seine eigene Haltung oder seine eigene Ansicht überprüfen, man kann einfach drauflos schreiben und den oder die andere verurteilen und in eine Schublade stecken – meistens eben gerade „die andere“. Weil solche „Diskussionen“ letztlich völlig fruchtlos sind, macht es am Ende keinen Sinn, sich da noch einzubringen. Leider ist das nicht nur in der Blogsphäre ein oft gesehenes Muster – es ist in der Politik fast zum Alltag geworden. Vielleicht ist dies auch mit ein ein Grund, das viele das Interesse an Politik längst verloren haben.

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Kommentare

Kommentar #1 von: syrabo
Geschrieben am: Donnerstag, 31. Juli 2008, 23:07

Ob dies in der Politik zum Alltag geworden ist, würde ich jetzt nicht „unterschreiben“. Es geht dort schon differenzierter zu, als die Medien darstellen. Die Medien zeigen doch das „Aufregende“ in meinen Augen und da ist es nun mal aufregend, wenn jemand über den anderen herfällt und dies soll dann noch in kurzen, knappen Sätzen sein. Zum Verstehen gehört mehr und verstehen ist Arbeit. Natürlich legen es Leute auch darauf an, um in den Medien auch zu erscheinen. Schließlich muss man als Politiker im Gespräch bleiben. 

Will man wirklich jemanden verstehen, dann muss man sich auch irgendwie in seine Welt hinein versetzen können, in seinen Blickwinkel, und es braucht seine Zeit, welche viele nicht investieren wollen, sie wollen es vielleicht auch gar nicht, sie sehen sich als Experte genug, um Urteile fällen zu können, auch über andere und dies im Schnellverfahren „Schublade“, was wiederum irgendwie in die Diskussion fällt: Antiintellektualismus: 

Zitat: „Viele Leute stärken ihre Position gern durch Expertenwissen, beschwören dann aber populistische Gefühle, sobald die Experten ihre Sichtweise nicht unterstützen. Ich kann also meine Argumentation mit dem Zitat eines Experten stützen, der mit mir übereinstimmt; ist er jedoch anderer Meinung, tue ich sie mit den Worten ab: „Was weiß der denn schon?“ S. 39f. Irwinm, William und Conanrd, Mark T., Skoble, Aeon J. Hrsg: Die Simpsons und die Philosopie. Verlag Tropen. Berlin. 2007.

Auch ist die schriftliche Diskussion nicht unbedingt die beste, weil die ganze non-verbale Seite fehlt und die ist wichtig, um zum Beispiel zu ertasten: Meint er es jetzt wirklich ernst damit? Ist es seine Meinung oder provoziert er nur damit?  

Ich denke, ein weiteres Phänomen ist auch, dass man das Gefühl hat, zu jedem und alles muss man eine Meinung haben  Aber das klappt halt nicht und manchmal zählt dann noch: Hauptsache, ich habe was gesagt, da ich irgendwie was sagen musste dazu, auch wenn ich nur jemanden anderes etwas unterstelle.

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