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Trau keiner Statistik…

Dienstag, 18. September 2007, 21:12 | Politik | von Theddy |

Wahlbarometer „Trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ – so lautet ein weiser Spruch, wie Ernst oder wie locker man Statistiken und in diesem Fall ein „Wahlbarometer“ nehmen soll. Die Graphik habe ich um 21 Uhr aus 20minuten kopiert aus dem Bereich „MyVote“. Nach diesen Kurven also müsste die SVP gestern und heute massiv an Stimmenprozenten zugelegt haben und die SP und die Grünen deutlich verloren haben – und das glaub ich nun wirklich nicht. Ich denke kaum, dass das ganze Theater um Geheimpläne, Blocher, Wahlpropaganda bis hinein ins Internet die Stimmenzahl so stark nach oben bringen könnte. Obwohl bei der Stimmabgabe auch ein „Sicherheitscode“ eingegeben werden muss – da lässt sich mit einem Script sicher das Resultat beeinflussen. Aus dem Browser muss nämlich nur das Cookie gelöscht werden und die nächste Stimmabgabe ist wieder möglich. Also eine Sperre über die IP erfolgt nicht. Was ich daraus höchstens folgern würde – auch hier scheinen die SVP-Anhänger durchaus einschlägige Kenntnisse einzusetzen.

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Kommentare

Kommentar #1 von: Claude Longchamp
Geschrieben am: Donnerstag, 27. September 2007, 10:49

„Trau keiner Statistik …“
Das ist alles andere als ein weiser Spruch.
Das ist aus der Nazi-Propaganda, um Chruchill lächerlich zu machen. Er habe Statistiken zum Krieg gefälscht, um die Deutschen schlecht zu machen, behaupteten die Nationalsozialisten!
Unglaublich, wie unbedarft das hier wieder gegeben wird!

Kommentar #2 von: theddy
Geschrieben am: Donnerstag, 27. September 2007, 14:10

Lieber Herr Longchamp – Ihre Reaktion kann ich nur so interpretieren, dass Sie sich als Statistiker auf den Schlips getreten fühlten.

Sie kennen sicher Godwin’s Law – wer in einer Diskussion den anderen sofort als Nazi oder mindestens eine Nähe zur den Nazi bezichtigt, hat schon verloren oder handelt – mit Ihren Worten – auch ziemlich „unbedarft“. Woher wollen Sie überhaupt wissen, dass dieser Spruch aus der Nazizeit stammt?

Wie ich hier und hier lese, ist der Zusammenhang dieses Spruches und der Nazizeit gar nicht so klar, wie Sie ihn darstellen. Also eher eine beliebte Keule der Statistiker, Kritik zu diffamieren.

Ich hoffe doch sehr, dass Sie sich für den völlig unpassenden Bezug zu den Nazi hier entschuldigen werden.

Sie wissen ja hoffentlich so gut wie ich, dass man mit Statistiken „fast“ alles belegen kann – wichtig ist ja vor allem zunächst zu wissen, was man denn nun mit Zahlen belegen will. Nein, dem Irrglauben will ich nicht aufsitzen, Zahlen seien objektiv.

Kommentar #3 von: Claude Longchamp
Geschrieben am: Donnerstag, 27. September 2007, 16:48

Nein, Sie irren.
Es sind zwei Sachen, die mich ärgern:

Zuerst, dass es Wahlbarometer aller Art gibt, und dass der Begriff undifferenziert verwendet wird, weil sich das auch auf unser Wahlbarometer zu den aktuellen Parteistärken niederschlägt; da können Sie getrost sagt, gehe sie wenig an. Nur deswegen hätte ich nicht reagiert.

Reagiert habe ich, weil Sie das Zitat, bei dem man sich gemeinhin auf Chruchill beruft, als weise bezeichnen, ohne den Hintergrund auszuleuchten. Das Zitat stammt garantiert nicht von Chruchill, dem weisen Statsmann. Es gehörte vielmehr zur Kriegspropaganda der Nazis im Zweiten Welkkrieg, alles gegnerisch unglaubwürdigk zu machen. Und dazu zählte auch die systematisch Diffamierung des britischen Premiers als Lügner, Verdreher, etc. bis man ihm schliesslich das Zitat: „Ich traue nur Statistiken, die ich selber gefälschte habe“ unterschieben konnte.
Es ärgert mich, wenn man unsensibel mit solchen Versatzstücken aus einer fragwürdigen Vergangenheit Kommentare macht.

Und im übrigen: Ich trage keinen Schlips, auf den Sie mir stehen könnten. Ich trage nur Fliegen.

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