Swissair
Die zweiteilige Dok-Sendung des Schweizer Fernsehens über den Untergang der Swissair hat offenbar keine grossen Reaktionen hervorgerufen – ich habe jedenfalls nicht viel davon gesehen. Dabei hat mich die Sendung beeidruckt – auf doch sehr sachlicher Ebene wurden all die verschiedenen Aspekte dargestellt und einmal mehr muss man sagen, dass so ein grosses Ereignis ein bisschen komplexer ist, als man das ja gerne hätte und einen Schuldigen bezeichnen möchte, der das alles verschuldet hat. Selbstverständlich sind da offenbar ganz viele Fehler gemacht und Dinge nicht richtig eingeschätzt worden. Es ist wie immer bei einem grossen Unglück – es ist immer die Verkettung von verschiedenen Dingen, die letztlich dann zur Katastrophe führen:
- Ablehnung EWR-Vertrag
- Unglück SR 111 bei Halifax
- Hunter-Strategie von Bruggiser
- New York 9/11
- Ein Verwaltungsrat, der offenbar nicht so richtig hinschaut
- Fehleinschätzungen der Finanzlage
- Führungsstil von Corti
- Verschiedene Komplikationen betreffend Sabena mit Belgien
- Undurchsichtige Finanztransaktionen in letzter Minute
- Unmöglichkeit, noch vorhandenes Kapital zu überweisen, um das Grounding zu vermeiden
Beim Grounding waren es v.a. die Banken, die angeschossen wurden, weil sie kein Geld zur Verfügung gestellt hätten. Nach den zwei Sendungen ist aber erstaunlich, wie viel Geld sie bereit gewesen sind, da zu investieren.
Nun gut, die Rückblende bringt die Swissair nicht mehr zurück. Hoffentlich aber wird es ein Lehrstück für das Management, damit so etwas nicht mehr so schnell geschehen kann.
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